"H1Y - Zwei bewusstlose Personen auf Faulturm in der Kläranlage!" So lautete das Alarmstichwort bei der Alarmierung um 18:24 Uhr der Einsatzabteilung Nidda und Michelnau, die zusammen den Löschbezirk Mitte bilden.
Nach Wartungsarbeiten am Faulturm der Kläranlage sind zwei Arbeiter durch Gase bewusstlos geworden. Umgehend ist durch den Betriebsleiter der Notruf abgesetzt worden.
Nach dem Eintreffen der Feuerwehr erfolgte umgehend eine umfangreiche Erkundung in Zusammenarbeit mit dem Betriebsleiter der Kläranlage. Schnell wurden zwei kleine Abschnitte gebildet: Die Drehleiter wurde gemeinsam mit dem GW-L1 an die Rückseite des Gebäudes positioniert und stellt von dort bereits eine Anleiterbereitschaft am Faulturm sicher. Durch die Beleuchtung am Leiterpark sowie zusätzliches Beleuchtungsgerät des GW-L1, war eine umfangreiche Ausleuchtung der Rückseite bereits gewährleistet. Das HLF 20 der Kernstadt-Wehr wurde durch das TSF von Michelnau unterstützt und stand an der Vorderseite des Gebäudes, denn dort befindet sich das Treppenhaus, das zur Unglücksstelle führt.
Ein Trupp rüstete sich mit Atemschutz aus und legte alle "nicht Ex-tauglichen" Geräte ab. Bepackt mit Atemschutz, einem 4-Gasmessgerät, einer Ex-geschützten Handlampe sowie einem Ex-geschützen Funkgerät startet der erste Trupp in das Gebäude, um zu den Verunfallten vorzudringen. Bereits im engen Treppenhaus wartete auf die Kräfte schon die erste Überraschung. Der Lehrling der beiden Arbeiter wollte ebenfalls Hilfe holen und ist im Treppenhaus gestürzt und hatte ein gebrochenes Bein.
Alle drei verletzten Personen wurden zügig über das Treppenhaus und über die Drehleiter gerettet und der angenommene Unfallort „frei“ gemessen. Das heißt, dass sich keine brennbaren Gase sowie personenschädlichen Gase am Unfallort mehr befanden. Wehrführer Jörg Riddel zog gemeinsam mit dem 1. stellvertretenden Stadtbrandinspektor Michael Riesbeck insgesamt ein positives Fazit: „Kleinigkeiten kann man immer noch verbessern, grundsätzlich war dies aber eine sehr gelungene Übung“
Ein besonderer Dank gilt dem AVOH und dem Betriebsleiter der Kläranlage für das Ermöglichen dieser Übung. Vielen Dank, wir kommen gerne wieder!