Am 29.01.2021 kam es in der Folge von Dauerregen und einsetzender Schneeschmelze in dem kompletten Ostkreis der Wetterau sowie dem Vogelsberg zu einen rasanten Anstieg der Bach- und Flusspegel. In den Morgenstunden wurden die ersten Warnstufen erreicht. Ab 08Uhr gingen bei der Leitung der Feuerwehr und im Rathaus die ersten Meldungen über Wassereintritte und überschwemmte Straßen ein. Im weiteren Verlauf spitzte sich die Lage immer weiter zu, bis zum Tagesende wurden über 100 Einsätze abgearbeitet.
Zur Koordination der Einsatzstellen und Entlastung der Leitstelle Wetterau wurde um 08:32Uhr die Technische Einsatzleitung (TEL) alarmiert, gefolgt von den Feuerwehren des Löschbezirk Ost, nachdem dort die ersten Einsatzstellen abgearbeitet werden mussten. Um 09Uhr tagte der Hochwasserkrisenstab, dem auch der Bürgermeister angehört. Es folgte die Alarmierung der Feuerwehr Nidda und im Anschluss die Alarmierung der Feuerwehren des Löschbezirk Nord. In diesem Rahmen wurde das Stadtgebiet in die Einsatzabschnitte "Ost", "Mitte" und "Nord" unterteilt und jedem Abschnitt ein Abschnittsleiter zugeordnet.
In und um Ober-Lais sowie zwischen Eichelsdorf und Eichelsachsen mussten Straßen wegen Überschwemmung vollgesperrt werden. In Nidda, Unter-Schmitten, Ober-Lais, Schwickartshausen und Wallernhausen kam es zum Wassereintritt in Gebäuden. In Wallernhausen lief das Wasser u.a. in den Technikraum des Schwimmbads, in Nidda drohte das Wasser in eine Verteilung der Telekommunikation der Kernstadt zu laufen. Im Bereich Ost musste der "Schnuchelsee" gesichert werden und beschäftigte die Einsatzkräfte aller Wehren des Löschbezirk über den ganzen Nachmittag, sodass ein Dammbruch verhindert werden konnte. In Nidda und Eichelsdorf wurden Pferde in Sicherheit gebracht, in Unter-Schmitten musste eine gestürtze Kuh aufgerichtet werden. Entlag der Nidda, Eichel und Rambach wurden Sicherungen von Gebäuden mittels Sandsäcken unternommen und Eigentumssicherungen durchgeführt, u.a. wurde ein Wohnwagen vor dem Wasser gerettet. In Michelnau tauchte eine Ölspur auf und wurde aufgenommen. Am Mittag kam es parallel zu den Wasserbedingten Einsätzen zu einer Rauchentwicklung in der Kläranlage. Der Niddastausee sowie das Rückhaltebecken der Eichel in Eichelsdorf erreichten bis zum Mittag die Kapazitätsgrenzen.
Parallel zu den Einsatzstellen wurden die Pegel kontinuierlich beoabachtet sowie die Flüsse und Bäche ständig abgefahren.
Im Laufe des Nachmittags wurden die Maßnahmen zurückgefahren, nachdem die Pegel konstant blieben bzw. begonnen haben zu sinken. Die Lagen wurden trotzdem bis in den späten Abend weiter beoabachtet und Kontrollfahrten durchgeführt. In Eichelsdorf, Unter-Schmitten und Unter-Widdersheim wurden am Abend letzte Einsätze abgearbeitet.
Bilder zur Einsatzlage befinden sich im Einsatzbericht.
Der Liveticker von der Hochwasserlage:
30.01.2021 / 09:00Uhr - Abschlussmeldung: Im Verlauf des gestrigen Abends wurden letzte Einsatzstellen in Unter-Schmitten, Eichelsdorf und Unter-Widdersheim abgearbeit. In den restlichen Bereichen waren ebenfalls noch Einsatzkräfte zu Nachkontrollen im Einsatz. Über Nacht sind die Pegel konstant gefallen, aktuell ist durch einsetzenden Regen ein (leichter) Anstieg festzustellen. Die Leitung der Feuerwehr behält die Lage über das komplette Wochenende weiter im Blick, die Einsatzmaßnahmen im Rahmen der Hochwasserlage sind erst einmal beendet. In Summe wurden gut 110 Einsätze abgearbeitet.
29.01.2021 / 19:00Uhr: Die Einsatzmaßnahmen für die Feuerwehren im Niddaer Stadtgebiet sind weitestgehend beendet. Vielen Dank an unsere Einsatzkräfte, die heute über Stunden gegen die Wassermassen gekämpft haben und so viel Schaden verhindert haben. Die Pegelstände gehen aktuell weiter zurück - wir hoffen es bleibt so.
29.01.2021 / 16:45Uhr: derzeit sind die meisten der bisher 100 Einsätze abgearbeitet und die Pegel sinken an den meisten Stellen, die Regenfälle haben derzeit aufgehört. Trotzdem bleibt die Lage angespannt, unsere Feuerwehren werden daher punktuell den ganzen Abend weiter im Einsatz sein.
29.01.2021 / 13:45Uhr: insgesamt wurden in Nidda bisher 95Einsätze abgearbeitet. Die Pegelstände sind derzeit gleichbleibend. Die Feuerwehren haben teilweise die Einsatzbereitschaft aufgelöst bzw. sind noch in Bereitstellung. In Nidda sowie im Löschbezirk Ost werden noch Einsätze abgearbeitet. Neben überfluteten Straßen, Grundstücke, Lageerkundungen und vollgelaufenen Kellern beschäftigte u.a. ein Feueralarm und eine Tierrettung die Feuerwehren.
29.01.2021 / 10:00Uhr: Weitere Straßen sind gesperrt. In Nidda wurde u.a. Sirenenalarm zur Warnung der Bevölkerung ausgelöst. Erste Keller laufen voll Wasser.
29.01.2021 / 09:30Uhr: Die Nidda, Eichel und Ulfa sind ebenfalls an den oberen Grenzen, aus diesem Grund sind nun auch die Feuerwehren des Löschbezirk Nord im Einsatz.
29.01.2021 / 09:10Uhr: Die Straßen Ober-Lais in Richtung Fauerbach sowie die Ortsumgebung Ober-Lais sind derzeit gesperrt. Mit weiteren Straßensperrungen ist zu rechnen. Die Feuerwehr Nidda sowie der Bauhof Nidda sind wie die Feuerwehren des LB Ost ebenfalls im Einsatz.
29.01.2021 / 09:00Uhr: Der Hochwasserkrisenstab tagt, hier sind u.a. der Bürgermeister und Stadtbrandinspektor beteiligt.
29.01.2021 / 08:30Uhr: Die Technische Einsatzleitung im Stützpunkt Nidda nimmt die Arbeit auf, die Feuerwehren des Löschbezirk Ost sind alarmiert und arbeiten erste Einsatzstellen ab. Die Lage wird dauerhaft erkundet.
29.01.2021 / 08:00Uhr: Die Meldestufe 1 wurde erreicht, diverse Bäche laufen über die Ufer. Erste Übertritte werden aus Nidda, Ober-Lais, Schwickartshausen und Wallernhausen gemeldet.
29.01.2021 / 06:00Uhr: Die Pegelstände steigen, die ersten Warnstufen werden erreicht