Am vergangenen Donnerstag war das HR Fernsehen sowie die Presse im Stadtgebiet zu Gast um über die Problematik des Handynetzes sowie des Funknetzes der Hilfsorganisationen zu berichten.
Ein Beispiel: Donnerstag, 12.12.2019 - die L3135 bei Ober-Lais wird plötzlich glatt und es kommt zu mehreren Unfällen, einer davon endet tödlich. Einige Unfälle werden an diesem Abend nur durch Zufall von Einsatzkräften auf der Rückfahrt des vorherigen Einsatz bemerkt, nachdem die Betroffenen kein Handyempfang bekommen hatten und daher kein Notruf absetzen konnten. Eine Rückmeldung der Einsatzkräfte war auch nicht oder nur abgebrochen möglich, weil ebenfalls das Funknetz keine Verbindung bekommt.
Dieser Vorfall ist einer von vielen, bei welchen es speziell im Gebiet Fauerbach, Schwickartshausen und Ober-Lais zu Verbindungsproblemen kam. "Uns geht es nicht darum ins Fernsehen zu kommen, sondern wir möchten unterstützen den Missstand aufzudecken" erläutert unser Stadtbrandinspektor Benjamin Balser bei der Vorbesprechung zu den Aufnahmen für die HR Sendung "defacto" (Montag, 20:15Uhr HR) und geht darauf ein, warum wir die Dreharbeiten gerne mit einer Einsatzübung unterstützten.
Vorab hatten unsere Stadtbrandinspektoren Probefahrten unternommen. "Es ist kein flächendeckendes Problem, dass es überhaupt kein Netz gibt. Eher gleicht das Netz einem Teppich mit vielen Löchern. Man muss sich in die Betroffenen hineinversetzen: Man möchte in einer für die Person Extremsituation einen Notruf absetzen und hat keinen Empfang. Wer hat hier die Ruhe erst Minuten nach dem idealen Standort zu suchen? Im Gegenzug stehen unsere Einsatzkräfte vor Ort und können im Zweifel keine Kräfte nachfordern oder müssen eigentlich benötigtes Personal wegschicken" so unsere Leiter der Feuerwehr nach den Fahrten.
Des Öfteren wurde der Missstand bereits weitergegeben, leider bisher ohne Erfolg. Nachdem nun das Fernsehen und die Presse auf unsere Feuerwehr zu kam, haben wir die Arbeit gerne unterstützt und erhoffen uns davon eine Verbesserung der Situation gerade für Notfälle.
Unter diesem Aspekt führten wir am vergangenen Donnerstag der Presse die Problematik vor und präsentierten unsere Arbeit bei einer Einsatzsituation. Ein "Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person" wurde in einem Gebiet von Fauerbach abgearbeitet, in welchem kein Handy- und Funkempfang bestand.
Ein weiteres Problem ist für unsere Einsatzkräfte der Empfang der digitalen Pager, mit welchen alarmiert wird. "Unsere Einsatzkräfte tragen die Pager bei sich und haben oft keinen Empfang, bekommen so Alarmierungen immer wieder erst spät mit, wenn das Löschfahrzeug mit Sondersignal schon vorbei fährt. So fehlt das Personal an der Einsatzstelle" erklärt unser Stadtbrandinspektor während der Dreharbeiten. Dieses Problem gibt es flächendeckend im kompletten Stadtgebiet, was zeigt das die Problematik im Löschbezirk Ost leider kein Einzelfall ist.
Wir hoffen das wir mit unserer Unterstützung noch etwas besser aufklären konnten und hoffen, dass im Sinne der Sicherheit kurzfristig gehandelt wird. Wir möchten helfen, dafür muss aber der Notruf abgesetzt werden können, wir den Alarm empfangen und mit funktionierender Technik helfen können.
Bericht des Kreis Anzeiger zu den Unfällen im Dezember 2019: https://www.kreis-anzeiger.de/lokales/wetteraukreis/nidda/todlicher-unfall-bei-ober-lais-feuerwehr-kritisiert-funklocher_20882147
Bericht des Kreis Anzeiger zur Problematik und den Dreharbeiten: https://www.kreis-anzeiger.de/lokales/wetteraukreis/nidda/dauerproblem-funkloch_21150235
Sendung des HR: https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/defacto/index.html