Wo komme ich raus, wenn ich den Notruf 112 wähle? Und wer sitzt dann eigentlich am anderen Ende der Leitung? Was hat der/diejenige für Aufgaben und was kann er für mich tun?
Über diese Fragen haben wir uns mit Christoph Below und Alexander Steuernagel, beides Einsatzkräfte der Feuerwehr Stadt Nidda, unterhalten. Beide sind hauptamtlich Einsatzbearbeiter in der sogenannten „Zentralen Leitstelle“ des Wetteraukreises.
Vorweg gilt es zu klären, wen ich mit der 112 erreiche. Diese Frage lässt sich aber ganz einfach beantworten. Egal von wo man den Notruf wählt, man wird immer zur nächst gelegenen Leitstelle weiter geleitet. In der Wetterau hat diese ihren Sitz in Friedberg, im Vogelsbergkreis ist sie in Lauterbach.
In dieser Leitstelle wird anschließend der Anruf von einem Einsatzbearbeiter entgegen genommen und weiter bearbeitet.
Wie kann dieser Einsatzbearbeiter mir nun helfen?
Jeder der diesen Beruf ausübt hat eine gewisse Ausbildung absolviert, bevor er in der zentralen Leitstelle eingesetzt werden kann. Hierzu gehören z.B. der Rettungssanitäter/-assistent oder Notfallsanitäter mit mind. 1 Jahr Berufserfahrung, der Gruppenführerlehrgang der Freiwilligen Feuerwehr, eine BOS Sprechfunkberechtigung und der Lehrgang Einsatzbearbeiter und Stabsarbeit an der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel. Hinzu kommt noch das richtige Fingerspitzengefühl in Sachen Kommunikation, sowie viel Fachwissen, dass die Kolleginnen und Kollegen mitbringen müssen. Dieses ist aber für die ihnen gestellten Aufgaben unabdingbar. Schließlich wollen wir alle im Notfall kompetente Hilfe erfahren. Desweiteren sollte die Bereitschaft zur Schichtarbeit vorhanden sein, da auch die Leitstellen rund um die Uhr besetzt sind.
Aber welche Aufgaben haben nun die Einsatzbearbeiter konkret?
Ganz oben auf der Liste steht natürlich die Entgegennahme der Notrufe. Sie entscheiden welche Einsatzmittel für den Einsatz notwendig sind. Hierzu kommen aber auch alle anderen Hilfeersuchen, die nicht die Polizei betreffen. Sollte sich ein Anrufer mit einem polizeilichen Anliegen zur 112 verirren, wird dieser selbstverständlich an die Beamten weiter geleitet. Damit die Hilfsorganisation in den Kommunen auch Hilfe leisten können, werden sie von den Zentralen Leitstellen über verschiedene Wege alarmiert und disponiert. Zusätzlich unterstützten die Kollegen die Einsätze im Hintergrund, bspw. bei der Stoffrecherche im Gefahrguteinsatz.
Zudem kümmern sich die Einsatzbearbeiter um den Bettennachweiß in den hiesigen Kliniken. Das bedeutet, sie können dem Rettungsdienst mitteilen, welches Krankenhaus sie mit dem Patienten anfahren können, damit dieser auch die bestmögliche Hilfe bekommt.
Neben diesen ganzen Aufgaben unterstützen sie noch, sollte es zu einem Katastrophenfall kommen, den eingesetzten Katastrophenschutzstab, sie überwachen den Funkverkehr in ihrem Landkreis und sind für die Dokumentation der Einsätze zuständig.
Alles in allem ist es ein anspruchsvoller, aber auch sehr interessanter Beruf, der für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger unabdingbar ist.